„Ausgrenzung behindert! Trier behindert!“ – Demonstration am 5. Mai durch Trierer Innenstadt

Trier muss inklusiver werden – das fordert das Trierer Aktionsbündnis 5. Mai und ruft am Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung erneut zur Demonstration auf. Unter dem Motto „Ausgrenzung behindert! Trier behindert!“ gehen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam auf die Straße, um ein deutliches Zeichen für mehr Barrierefreiheit, mehr Teilhabe und mehr Miteinander zu setzen. Der Protestzug findet am Montag, den 5. Mai statt. Treffpunkt ist um 13:00 Uhr auf dem Porta-Nigra-Vorplatz. Die Veranstaltung wird gefördert von der Aktion Mensch. Als Warm-up zur Demo findet am 2. Mai wieder in der TUFA Trier das inklusive Event PARTYzipation mit den Bands KAMELLE KAPELLE und ALP!NA WE!SS BESCHE!D statt. Zusätzlich gestalten der Förderverein Kirche Heiligkreuz und die Pfarreiengemeinschaft am 4. Mai zusammen mit der Wohngruppe Smile der Lebenshilfe Trier, der Porta-Nigra-Schule und Gesprächspartnern ein Programm mit Musik, Dialog und auch politischen Forderungen.
Trier – eine Stadt für alle? Nein! Ausgrenzung behindert! Trier behindert!
Ob Kopfsteinpflaster, unzugängliche Gebäude oder fehlende barrierefreie Angebote – Trier stellt viele Menschen mit Behinderung täglich vor Herausforderungen. Doch Barrieren existieren nicht nur in der Stadt, sondern auch in den Köpfen. Das Bündnis aus 25 sozialen und kulturellen Institutionen in Trier fordert deshalb nicht nur bauliche Verbesserungen, sondern auch ein gesellschaftliches Umdenken.
„Trier kann mehr! Eine Stadt mit so viel Geschichte und Kultur sollte wirklich allen Menschen uneingeschränkt offenstehen. Doch noch immer gibt es zahlreiche Hürden, die Menschen mit Behinderung ausschließen – egal ob im Alltag, im Berufsleben oder in der Freizeit. Das muss sich ändern“, so das Aktionsbündnis. „Vieles hat sich schon verbessert, aber es gibt noch viel zu tun. Wir fordern: Barrieren abbauen, Teilhabe ermöglichen und Diskriminierung beenden! Trier kann mehr! Für eine Stadt ohne Barrieren – jetzt handeln!“
An vielen Stellen ist Trier für Menschen mit Behinderung leider immer noch unzugänglich. Eine ganze Reihe an Geschäften und öffentlichen Gebäuden haben Stufen statt Rampen oder Aufzüge. Für Rollstuhlfahrer sind Kopfsteinpflaster und hohe Bordsteine ein Alptraum. Der ÖPNV ist nur teilweise barrierefrei, und viele Haltestellen sind für Menschen im Rollstuhl oder mit Sehbehinderung kaum nutzbar. Wir fordern: eine Stadt, die alle Menschen mitdenkt!

Diskriminierung bekämpfen!
Menschen mit Behinderung werden im Alltag immer wieder diskriminiert – sei es in der Verwaltung, bei der Jobsuche oder in der Freizeit. Oft fehlt es an Verständnis und Sensibilität. Wir fordern Schulungen für Behörden und Unternehmen sowie mehr Beteiligung von Menschen mit Behinderung in politischen Entscheidungen! Trier muss endlich eine Stadt für alle werden – nicht nur für Menschen ohne Behinderung! Wir stehen für eine offene Gemeinschaft ein und erteilen jeglicher Form von Diskriminierung eine klare Absage!
Gemeinsam laut für Veränderung
Die Demonstration startet am 5. Mai um 13:00 Uhr auf dem Porta-Nigra-Platz mit einer Auftaktkundgebung. Von dort aus zieht der Protestzug durch die Trierer Innenstadt.
Das ist die Route: Porta-Nigra-Platz – Simeonstraße – Fleischstraße – Kornmarkt – Johann-Philipp -Straße – Brotstraße – Grabenstraße – Hauptmarkt.
Die Demonstration endet auf dem Hauptmarkt. Es gibt weitere Reden, Aktionen und Gesprächsmöglichkeiten. An diesem Tag haben das Arbeitsfeld Inklusion im Bistum Trier, die Arbeitsstelle Medien für Blinde und Sehbehinderte (Tonpost) und die Katholische Gehörlosengemeinde ein Aktionszelt aufgebaut. Dies geschieht im Rahmen der Woche für Inklusion, die vom 28. April bis 11. Mai stattfindet.
Der Protesttag ist ein Appell an alle Bürger*innen, aktiv zu werden und Menschen mit Behinderung dabei zu unterstützen, sich für ihre Rechte stark zu machen. Alle Menschen mit und ohne Beeinträchtigung sind herzlich zur Demo eingeladen“, betont das Bündnis.
Über das Aktionsbündnis
Federführend für den Zusammenschluss ist das Projekt „Selbstvertretung – von uns für uns!“ der Lebenshilfe Trier, das im vergangenen Jahr das Bündnis ins Leben gerufen hat. Das Projekt unterstützt Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, für ihre Rechte selbst einzutreten.
Zum Trierer Aktionsbündnis 5. Mai gehören: Lebenshilfe Trier, das Projekt „Selbstvertretung – von uns für uns!“, TACHELES – das inklusive Medien-Team, Club Aktiv, TUFA Trier e. V., Kulturgraben e. V., Kulturkarawane, Lebenshilfe-Werke Trier & Hofgut Serrig, der Caritasverband Trier, pro familia Trier, Schmitz e. V., Elisabeth Handicap Luxemburg, das Bistum Trier, Tonpost, die Katholische Gehörlosengemeinde im Bistum Trier, Feministische Vernetzung Trier, SEKIS Trier, Autismus Trier e. V., die Bürgerservice gGmbH, die BUNDjugend, der Förderverein Kirche Trier Heiligkreuz, die Johanniter Trier und Kerstin – das Sanitätshaus.
Auch der Behindertenbeirat Trier unterstützt das Bündnis.
„Wir möchten Trier bewegen – im wahrsten Sinne des Wortes. Unsere Demo soll nicht nur auf Missstände aufmerksam machen, sondern auch Raum für Austausch schaffen, Begegnungen ermöglichen und zeigen, wie wichtig Zusammenhalt für eine inklusive Gesellschaft ist. Alle sind willkommen“, betont das Bündnis.